Die Geschichte der Badekultur reicht bis in die Römerzeit zurück. Bei den Ausgrabungen in Pompeji wurden unter der Asche des Vulkans Vesuv begrabene Bäder entdeckt, die damals von den Römern genutzt wurden.
Man geht davon aus, dass diese Bäder nicht nur zur Reinigung genutzt wurden, sondern auch zum Vergnügen und zur Unterhaltung.
Zu den Hochzeiten des Reiches gab es in jedem Stadtteil immer ein Bad nur für Frauen mit kalten und warmen Pools, Springbrunnen und Marmorräumen mit Kuppeldach, das an bestimmten Tagen der Woche geöffnet war.
Der hohe Stellenwert der Badehäuser in der osmanischen Kultur lag in der Religion begründet. Hier konnte dem strengen Reinheitsgebot des Korans nachgekommen werden.
Die Marmortempel dienten auch als geselliger Kommunikationstreffpunkt, wo Unterhaltungen mit Baden und Massagen gemischt wurden. Freundschaft und die Möglichkeit, einen Ehepartner zu finden, spielten eine ebenso wichtige Rolle wie Gesundheit und Religion.
Diese Bäder waren die einzigen Orte, an denen osmanische Frauen, die sonst hinter geschlossenen Türen leben mussten, in die Gesellschaft eingeführt werden konnten. Sogar reiche Frauen besuchten die Bäder in ihrem Stadtteil mindestens einmal in der Woche, obwohl sie auch über eigene Bäder im Haus verfügten.
Sie suchten die Badehäuser in Begleitung von Bediensteten auf und brachten Handtücher, Bürsten, Henna, Eyeliner, kretische Suppe und Trippen mit Perlmuttbesatz mit. Diese zeremonielle Vorbereitung entstand aus der Begebenheit, dass man sich anstatt nur ein paar Stunden fast den ganzen Tag im Bad aufgehalten hat.
Im Artemis Hamam wurde die Kultur der Türkischen Bäder, die seit Tausend Jahren für Reinlichkeit, Genesung, Unterhaltung und geselligen Austausch steht, nach heutigem Verständnis neu interpretiert. Das Artemis Hamam bietet die reinigende Kraft des Wassers in einer einzigartigen Atmosphäre an, die für Besucher den Charme der Vergangenheit und Moderne vereint.